Über Netzwerken mit anderen Suizidpräventionsgruppen
(24 x gelesen) im 2024, _Site, Aktuelles-StiftungInformationsblatt Nr. 40 der
Life- (das „Leben in Fülle erleben“) Stiftung
Liebe Freundinnen und Freunde der Life-Stiftung,
über Netzwerken mit anderen Suizidpräventionsgruppen
habe ich Dipl.-Psych. Georg Fiedler interviewt, der im Nationalen Suizidpräventionsprogramm für Deutschland (NaSPro) aktiv ist. Als ehem. Leiter des Therapie- Zentrums für Suizidgefährdete am Hamburger UKE und jetziges Mitglied der NaSPro- Steuerungsgruppe ist er ein erfahrener und einflussreicher Netzwerker.
Lieber Georg, was bedeutet der Begriff Netzwerken? Ja, Networking im Kontext der Suizidprävention bedeutet, einen tragfähigen Verbund aus Fachleuten, Institutionen und Hilfsangeboten aufzubauen, um sich kennen zu lernen, Informationen auszutauschen und bei Bedarf effektive Hilfe zu leisten.
Im NaSPro kooperieren viele Initiativen. Worauf zielt das Programm im Wesentlichen ab? Ziel des NaSPro ist es, die Suizidprävention in Deutschland zu stärken und weiterzuentwickeln, das Bewusstsein für das tabuisierte Thema Suizid zu fördern (Awareness) sowie Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, die den Menschen helfen, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen (Empowerment).
Würde es für die Flensburger Gruppen Sinn machen, sich in das NaSPro einzubringen und an welcher Stelle? Sinnvoll wäre eine Beteiligung an den Arbeitsgruppen des NaSPro, wo Wissen und Erfahrung ausgetauscht, Fortbildungen und Veranstaltungen organisiert und wissenschaftliche Projekte initiiert werden.
Welche Vorteile bringt uns, Lichtblick Flensburg und der Life- Stiftung, die Kooperation? Sie schafft den Zugang zu einem großen Pool an Wissen, Erfahrungen und Best Practice in der Suizidprävention. Die bestehenden Arbeitsgruppen ermöglichen die Mitgestaltung und das Teilen von Informationsmaterialien und den Austausch mit anderen Initiativen. In gemeinsamen Veranstaltungen oder Projekten können Synergien entstehen, die eine bundesweite Sichtbarkeit fördern.
Für das vom Bundestag 2023 geforderte Suizidpräventionsgesetz wurde jetzt ein Entwurf vorgestellt. Es soll 2027 in Kraft treten. Dieser vom Bundesgesundheitsministerium erstellte Referentenentwurf wurde vom Bundeskabinett modifiziert und beschlossen. Suizidpräventiv engagierte Verbände sehen allerdings noch Diskussionsbedarf. Das betrifft die finanzielle Förderung, bestehende Angebote, eine bundeseinheitliche Rufnummer, und die in Deutschland vorhandene Expertise soll stärker berücksichtigt werden.
Danke, lieber Georg, deine Aussagen motivieren uns! Mit den besten Wünschen für 2025 grüßt Sie herzlich
Ihr
Peter Lorenzen
Informationsblatt Nr. 40, vom 22.12.2024 als Pdf-Download